Wer Ende Februar/Anfang März im Blumengeschäft Hospenthal in Untersiggenthal diese Kübelpflanze sieht, glaubt, dass es noch Wunder gibt. Das Geranium maderense, es stammt ursprünglich von der Insel Madeira, präsentiert sich im Festkleid.
Hanna Hospenthal:
"Ich finde dieses Geranium ein Gedicht. Die aufwendige Anzucht dieser Pflanze leiste ich mir als Hobby, wer braucht bei der Arbeit nicht auch etwas aussergewöhnliche Freude."
Das prächtige Geranium maderense hat bei uns Seltenheitswert. Dieses Wundergeranium ist wie die Staudengeranien ein Storchenschnabelgewächs, allerdings ein extravagantes.
Es wächst auf der Insel Madeira endemisch, kommt also nur dort wild vor. Leider ist diese Geraniumart an Naturstandorten selten geworden, sicher kann man den Madeirastorchenschnabel im Botanischen Garten von Funchal bewundern.
Frau Hospenthal zieht die Pflanzen aus Samen. Bis zur Blüte dauert es zwei Jahre. Eine blühwillige Pflanze beansprucht schon im Gewächshaus viel Platz, über einen Quadratmeter. Schon diese Tatsache schränkt die Anzuchtmöglichkeiten ein. Ein Exemplar kostet 150 Franken. Das üppige Blumenbouquet blüht dafür während fünf Monaten.
Standort:
Einen idealen Platz hätte das Geranium maderense in einem Wintergarten. Bei frühlingshaftem Wetter kann es auch schon im März an einem geschützten Platz ins Freie gestellt werden. Frost überlebt es allerdings nicht, auch nicht unter einem Vlies. Im Sommer liebt es die krautige Pflanze halbschattig.
Pflegeansprüche:
Da der Madeirastorchenschnabel eine enorme Wuchskraft zeigt, braucht er im Topf viel Wasser und Dünger. Zu schätzen weiss es diese Pflanze, wenn sie im Wintergarten oder später im Garten im Boden eingegraben wird. Der Feuchtigkeitshaushalt ist dadurch ausgeglichener.
Die Blütezeit dauert von Anfang März bis im Juli. Die Blühwilligkeit wird durch das Entfernen der Samenstände angeregt, aber selbst die Samenstände wirken zierend. Sehr dekorativ sind auch die Blätter.
Die Pflanze bildet einen Stamm. Werden die untersten Blätter gelb, diese entfernen. Der Stielansatz gibt dem Stamm dann eine interessante Struktur.
Der 150 cm hohe, weitausladende Stock ist nur zweijährig. Nach dem Verblühen geht er ein, sät sich aber meistens selber aus, und die Jungpflanzen können wieder zum Blühen gebracht werden. Das dauert ohne Gewächshaus meistens über
zwei Jahre. Oft bilden sich an der Basis auch Jungtriebe, die es sich lohnt, weiter zu kultivieren. Besonders an den roten Stielen sind die Drüsenhaare zierend.
Heimat: Madeira
Blütenfarbe: intensivrosa mit dunkler Aderung
Blatt: ca. 1 m2 grosse, wintergrüne Blattrosette
Blütezeit: Februar - Mai/Juni
Klima:
Temperaturen ab 6° Celsius.
Draussen in unserem Gebiet nicht winterhart.
Überwintern im Wintergarten oder in hellen, kühlen Räumen.
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Text und Bilder: Elsi Wepf, Schweizergarten